Website-Box CMS Login

Einsatzübung - Tunnel Semmering

Ein Überholmanöver eines Klein-Lkw im Tunnel geht schief, der überholte Sattelschlepper und der Lkw kollidieren, aufgrund der Wucht des Zusammenstoßes verreißt der Lenker des Sattelschleppers sein Fahrzeug, das in Folge beide Fahrspuren blockiert, der Lenker wird zudem eingeklemmt. Der Klein-Lkw beginnt zu brennen, dessen Lenker kann jedoch flüchten. Und nachkommende Pkw-Fahrer sind zu knapp dran und verursachen eine Massenkarambolage, bis zu 20 Personen gelten laut ersten Meldungen als verletzt.

 

Mit diesem Szenario waren Mittwochabend knapp 300 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehren, Rotes Kreuz, Behörden und ASFINAG konfrontiert, die per Notruf zum Semmeringtunnel gerufen wurden. Alles in Echtzeit, um zu eruieren, wie die Alarmierungskette funktioniert und wie viel Zeit die einzelnen Organisationen benötigen, um vor Ort einsatzbereit zu sein - denn im Ernstfall zählt jede Minute. Vorbereitet wurde diese Szenerie in Fahrtrichtung Wien im Grenzgebiet Steiermark/Niederösterreich, ab 19.30 Uhr startete der Aufbau, der Tunnel musste dafür in beiden Richtungen gesperrt werden. Wobei die Feuerwehrschule Tulln dafür eine Besonderheit zur Verfügung stellte. Um die Übung so realistisch wie möglich zu gestalten, wurde ein „fahrbarer Gasgriller“ angeliefert - ein umgebauter Pkw, der über regelbare Gasdüsen kontrollierte Feuerflammen erzeugt und somit einen sehr realistischen Brand simulieren kann.


Und um Punkt 20.36 Uhr ging es los - bei der ASFINAG-Überwachungszentrale Bruck ging der erste Alarm ein. Innerhalb kürzester Zeit waren alle Einsatzorganisationen aus den Bezirken Mürzzuschlag und Neunkirchen alarmiert - allein von den steirischen und niederösterreichischen Feuerwehren waren 150 Mann zur Stelle, das Rote Kreuz war mit 100 Personen vor Ort. Den heikelsten Part hatte aber natürlich zuerst die Feuerwehr. Mit schwerem Atemschutzgerät musste eine Spezialtruppe zum Unfallort mitten im - künstlich verrauchten - drei Kilometer langen Tunnel vordringen, den Brand löschen und erste Verletzte bergen.

 

Erst nach „Feuer aus“ konnte auch das Signal an die ASFINAG ergehen, den Tunnel rauchfrei zu machen. Von der Überwachungszentrale Bruck aus wurde die Lüftung hochgefahren, danach ging es daran, die restlichen von den insgesamt 22 Verletzten zu bergen und über den Querschlag an die in der Zwischenzeit in die zweite Röhre eingefahrene Rettung zu übergeben. Die Einsatzleitung wurde in der Zwischenzeit auf Anordnung der BH Neunkirchen in die Überwachungszentrale Mürzzuschlag verlegt, die dafür eigens aktiviert werden musste.

 

Nach knapp dreieinhalb Stunden war die Übung schließlich beendet, die „Unfallstelle“ geräumt und auch wieder gereinigt. Mit dem Verlauf waren dabei alle beteiligten Organisationen sehr zufrieden, Verbesserungspotenzial wurde aber natürlich auch gesehen. „Dafür sind Übungen allerdings da“, waren sich alle einig. „Ein weiterer Vorteil derart großer Übungen ist ja auch, dass sich die einzelnen Einsatzorganisationen besser kennen lernen und dadurch im Ereignisfall aufeinander abgestimmt sind“, resümierte ASFINAG-Tunnelmanagerin Dagmar Jäger.

 

FF Spital: KRFS-T, TLFA, MTFA und 17 Mann

 

Text und Fotos: BFVMZ

24 Stunden am Tag     |     365 Tage im Jahr     |     Notruf 122 - Ihre Feuerwehr     |     Datenschutz     |     Impressum

zum Seitenanfang